ONLINE-FACHTAG: LiebesLeben
Di., 10. Dezember 2024, 11-16 Uhr
Sichtweisen auf queere Sexualität, Lust und (Selbst-)Liebe verbunden mit Ableismus und BeHinderung.
Mit Patrick Hess, SchwarzRund und Tini Leonhardt im Podiumsgespräch.
Mit Workshops von Christian Bayerlein, SchwarzRund und Stephanie Klee.
Moderation: Katharina Klappheck
Pausen Plausch mit Verbindungsfee momo
Den Tag begleiten ein Awareness-Team und Verdolmetscher*innen (Deutsche Gebärdensprache – Deutsche Lautsprache)
Es geht um Selbstbestimmung und Disabled Joy – also die Lust und das Wissen, das Verständnis, die Erfahrung, den Durchblick von beHinderten und anderen von Ableismus betroffene Queers rund ums LiebesLeben zu teilen.
Video in Gebärdensprache von FISHSIGNS – Agentur für Gebärdensprachvideos:
Was erwartet euch genau?
11-12.40 Uhr Hört SchwarzRund, Patrick und Tini zu, wie sie mit Katha über ihre Eindrücke, Erfahrungen und Weisheiten zum Thema Lust, Liebe und BeHinderung sprechen. Wie können wir liebevolle und inklusive Verbindungen schaffen? Und was können wir von (anderen) beHinderten Queers lernen?
12.40-13.40 Uhr Eine lange entspannende Pause mit Ruhe und Abstand
oder
12.40-13.10 Uhr Hast du Lust andere Teilnehmende kennenzulernen? Dann bleibe gerne am Anfang der langen Pause noch im Online-Raum für einen Pausen Plausch geleitet von der Verbindungsfee momo. momo leitet den 30 minütigen Pausen Plausch an mit z.B. Fragen zum Dating und verschiedenen Konstellationen in Kleingruppen. Ihr könnt jederzeit entscheiden, was ihr teilen wollt und wann ihr in die Pause gehen wollt!
13.55 -15.25 Uhr Am Nachmittag könnt ihr in ein Thema des Fachtags noch einmal tiefer einsteigen und aus drei spannenden Workshops (s. unten) auswählen.
15.25-16 Uhr gemeinsamer Abschluss und Austausch
- Awareness-Arbeit ist eine kollektive Verantwortung. Wir werden alle miteinander den Tag gestalten. Es wird uns dabei ein Awareness-Team unterstützen.
Awareness-Team: Julia von DisCheck, Karoline Hinkfoth und Djalila Boukhari
- Verdolmetschung Deutsche Gebärdensprache – Deutsche Lautsprache
Für wen?
Der Fachtag richtet sich sowohl an beHinderte und andere von Ableismus betroffene Queers als auch an Menschen, die sich im Kontext von Queerness und/oder Anti-Ableismus bewegen, und an alle, die sich von dieser Ankündigung angesprochen fühlen.
Anmeldung
Um euch anzumelden, schreibt eine E-Mail an iqz@rut-berlin.de oder ruft an unter: 030 – 77 20 81 61
Bitte gebt zur Anmeldung diese Informationen an:
- Euren Namen: So, wie ihr euch beim Fachtag im Zoom-Raum nennen werdet.
- Den Titel oder die Nummer des Workshops, an dem ihr am liebsten teilnehmen wollt, und – falls dieser schon voll ist – den Titel oder die Nummer des Workshops, an dem ihr alternativ teilnehmen wollen möchtet.
- Ob ihr eine Verdolmetschung (DGS – deutsche Lautsprache) benötigt oder ob ihr andere Bedarfe habt. (Diese Angabe ist freiwillig. Wir freuen uns aber, wenn ihr uns dabei unterstützt, euch die Teilnahme so reibungslos wie möglich zu machen).
WORKSHOPS DES FACHTAGS
Alle Workshops sind 1,5 Stunden mit Pause.
Workshop 1 :
Queere Normen vs. Behinderte Nerven oder:
Was wir von Audre Lorde und Pat Parker lernen können
Für Wen: für beHinderte und andere von Ableismus betroffene Queers
Von Wem: SchwarzRund
Beschreibung: Oft verpöhnt in schwulen Kreisen sind Körper und Verhaltensnormen auch in anderen queeren Kontexten bedeutungsstark.
Wann, wie was möglichen Dates, Partner*innen etc. erklären und: während der Rollstuhl auf das Dating Profil passt, vielleicht die genauen Gründe für die eigene PTBS nicht? Es gibt hier im Workshop keine richtigen Antworten, aber mit Hilfe der Briefe von Krebs-erkrankten Lesben und Bi-s der 1980er Jahre kriegen wir bestimmt neue Impulse, um nervige Normen gemütlicher zu navigieren.
SchwarzRund (keins oder SR/they/@) ist als Schwarze Deutsche Dominikaner*in aufgewachsen in Bremen, lebt aber seit über einem Jahrzehnt in Berlin. SR ist Referent*in und Poet*in. Auf schwarzrund.de und in diversen Magazinen schreibt SchwarzRund zu Mehrdimensionalen Lebensrealitäten inner- und außerhalb von Communitys. SR Forschungsschwerpunkte sind Queere Schwarze Interventionen und Afrx-Latinx Identitäten. Im Februar 2025 verteidigt SchwarzRund die eingereichte Doktorarbeit zur politischen Philosophie der Schwarzen lesbischen Denkerin und Poetin Audre Lorde.
Workshop 2:
Behinderung und
Partner*innen-schaft
Selbstbestimmung, Intimität und die Vielfalt der Liebe
Für wen: Alle
Von wem: Christian Bayerlein
Beschreibung: In diesem Workshop widmen wir uns offen und praxisnah den Herausforderungen und Erfahrungen, die Menschen mit Behinderung in Partner*innenschaften und im Liebesleben erleben. Dabei geht es um weit mehr als nur Barrierefreiheit: Wir sprechen über Selbstbestimmung, Intimität, gesellschaftliche Vorurteile und die vielen Formen von Liebe und Partner*innenschaft.
Als Aktivist und Künstler setze ich mich seit Jahren dafür ein, Intimität und Nähe in ihrer Vielfalt sichtbar zu machen und Tabus zu brechen. Durch Projekte wie den Film *Touch Me Not* von Adina Pintilie, der Intimität auf radikal offene Weise thematisiert, oder die *Army of Love*, einem kollektiven Kunstprojekt für bedingungslose Liebe und körperliche Nähe für alle, sowie meinen Blog *Kissability*, auf dem ich persönliche Erfahrungen und Impulse zum Thema Sexualität und Behinderung teile, arbeite ich daran, gängige Vorstellungen von Begehren und Körpernormen zu hinterfragen und ein positives Bewusstsein für sexuelle Selbstbestimmung zu fördern.
In diesem Workshop möchte ich gemeinsam mit den Teilnehmenden die Vielfalt menschlicher Beziehungen wertschätzen und Raum für einen offenen Austausch schaffen. Ziel ist es, neue Perspektiven und ein gestärktes Bewusstsein für Inklusion in der Liebe zu gewinnen – damit alle Formen der Partner*innenschaft respektiert und unterstützt werden.
Workshop 3:
Trübe Sehnsüchte oder gelebte Sexualität
Für wen: Alle
Von wem: Stephanie Klee
Beschreibung: Was kann ich? Was will ich? Wo kribbelt es? Bin ich attraktiv? Wen finde ich attraktiv? Werde ich geliebt?
Wir stellen uns alle ein Leben lang diese Fragen – mal mehr mal weniger intensiv. Quasi in Wellen. Dabei geht es um Sexualität im weitesten Sinne des Wortes.
Sexualassistenz ist ein kleiner Bereich davon. Sie kann Sexualaufklärung und Prävention sein, aber auch gelebte Sexualität beinhalten und Einzelne und Paare unterstützen, diese zu genießen.
„Sexualität ist der Dreh- und Angelpunkt für viele Themen. Sie hat entscheidenden Einfluss auf unser Glücklichsein, unsere Gesundheit, unsere Rechte und unser Empowerment“
Stephanie ist Sexarbeiterin, Sexual·assistentin, Aktivistin, Referentin und Dozent
Mitwirkende des Fachtags:
Christian Bayerlein: Als Aktivist und Künstler setzt er sich seit Jahren dafür ein, Intimität und Nähe in ihrer Vielfalt sichtbar zu machen und Tabus zu brechen. Durch Projekte wie den Film *Touch Me Not* von Adina Pintilie, der Intimität auf radikal offene Weise thematisiert sowie seinem Blog *Kissability*, auf dem er persönliche Erfahrungen und Impulse zum Thema Sexualität und Behinderung teilt, arbeitet er daran, gängige Vorstellungen von Begehren und Körpernormen zu hinterfragen und ein positives Bewusstsein für sexuelle Selbstbestimmung zu fördern.
Djalila Boukhari (sie) positioniert sich als queere cis-Frau of Color mit transgenerationaler Migrationsgeschichte. Sie lebt, arbeitet und spricht intersektional. Ihre Schwerpunkte sind Rassismuskritik, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, Empowerment und Awareness.
Karoline Hinkfoth setzt sich in ihrer Arbeit durch unterschiedliche Formate wie Workshops, Vorträge oder Seminare für intersektionale Antidiskriminierung und Solidarität ein. Fokus ihrer Arbeit ist, Mechanismen und Zusammenhänge sichtbar zu machen, die zu Diskriminierungen führen und die Sichtbarkeit von Perspektiven marginalisierter Personen zu stärken.
Julia (keine Pronomen) ist eine indigene, queere, fette, neurodivergente und behinderte agender Person, die seit mehreren Jahren u. a. Awareness Begleitung bei unterschiedlichsten Veranstaltungen gemeinsam mit ihrem Team von DisCheck macht. Julia hat in deren Awareness Arbeit einen Fokus auf die Bedürfnisse von vor allem schwer- und mehrfach marginalisierten Personen und immer ein offenes Ohr und Space für Teilnehmende. Fun Fact zu Julia: Julia bastelt gern für Freund*innen und Familie; von Explosion-Boxes über Seife bis hin zu Schmuck.
Patrick Hess ist queerer Paar- & Sexualtherapeut mit Focus auf Alternativen Beziehungsformen und Sexualitäten. Im Focus stehen bei ihm Sichtweisen, die außerhalb der sogenannten „Norm“ sind. Patrick kommt ursprünglich vom Land und ihn hat das Leben seiner queeren Identität nach Berlin gebracht. Patrick ist Host des queeren Podcast Stadt.Land.Schwul und Kolumnist für das queere Gesundheitsmagazin für Männer* CheckMag. Außerdem leitet Patrick als Gastdozent am ISI den Bereich „Alternative Sexualität“ in der Ausbildung zum Systematischen Sexualtherapeuten.
Katharina Klappheck ist Cyber Enthusiast*in und Politikgestalter*in beschäftigt sich mit der Frage: wie das Internet ein Ort für alle sein kann. Dafür entwickelt They Künstliche Intelligenz aus gestrickten Maschen und schreibt über Sicherheit im Digitalen .
momo (momo/they/sie) möchte leichten und tiefgreifenden zwischenmenschlichen Austausch fördern und bezeichnet sich deshalb als „Verbindungsfee“ oder „Connection faerie“. momo organisiert hierfür verschiedene Formate wie z.B. Dating-Veranstaltungen mit Charming Theys und Connecting Passions in und um Berlin. momos Erfahrungen als agender, hochsensible und queere Person mit sozialen Ängsten und langjährigen depressiven Phasen beeinflussen deren Räume.
SchwarzRund (keins oder SR/they/@) ist als Schwarze Deutsche Dominikaner*in aufgewachsen in Bremen, lebt aber seit über einem Jahrzehnt in Berlin. Auf schwarzrund.de und in diversen Magazinen schreibt SchwarzRund zu Mehrdimensionalen Lebensrealitäten inner- und außerhalb von Communitys. Das verhandelt SR auch auf der Bühne als Referent*in und Poet*in. Im Bachelor und Master studierte SchwarzRund Kulturwissenschaften und Gender Studies. Forschungsschwerpunkte sind Queere Schwarze Interventionen und Afrx-Latinx Identitäten. Im Februar 2025 verteidigt SchwarzRund die eingereichte Doktorarbeit zur politischen Philosophie der Schwarzen lesbischen Denkerin und Poetin Audre Lorde.
Stephanie Klee arbeitet seit vielen, vielen Jahren als Sexualassistentin und setzt sich gleichzeitig als politische Aktivistin für das Recht auf Sexualität eines jeden Menschen ein. Ergänzend ist sie tätig als Referentin und Dozentin rund um die Themen Frauen, Sexualität und Professionalisierung.
Tini Leonhardt (sie/ihr) ist Eventmanagerin, Sozialarbeiterin und angehende Sexualpädagogin mit intersektionalem Fokus auf die Perspektiven insbesondere junger Menschen. Ihre Erfahrungen in der queeren Offenen Kinder- und Jugendarbeit kombiniert sie mit politischer Bildung, stets durch eine klassismus·sensible Brille. Tini’s Arbeit und Engagement sind diskriminierungskritisch und antipatriarchal und verbinden queer-feministische Ansätze mit Selbstermächtigungspolitiken
Dolmetscher*innen: Oya Atamann, Mel Bertermann, Konstanze Bustian, Claudia Dubbelfeld, Friederike Ehrhardt, Ronja Molzer
Organisiert vom Team des Inklusiven Queeren Zentrum: Ariane Bürkner, Hilkje Kempka, Steph Streit